Die Baumpflege ist ein sich konstant entwickelndes Feld. So fand im Verlauf der achtziger Jahre ein Wechsel statt von der traditionellen Baumchirurgie, mit ihren starken Eingriffen wie das Ausfräsen von Faulstellen, dem Nachschneiden von Wundrändern oder dem Applizieren von Wundverschlussmitteln hin zur modernen Baumbiologie, inspiriert durch Alex Shigo. Ohne Zweifel ist diese jedoch nicht das Ende der Entwicklung, so gewinnen heute das Schaffen von Habitat für Tiere und Insekten im urbanen Raum immer mehr an Wichtigkeit und die Forschung darüber, wie Bäume mit Schadstellen und Defekten umgehen bringt auch fortlaufend neue Erkenntnisse an den Tag. Wir wollen Teil dieser Entwicklung sein und sie in unserer täglichen Arbeit umsetzen.
Ein Beispiel hierfür ist die Robinie im Pfarrgarten der Martinskirche in Basel. Dieser imposante Archebaum war in einem Mass am Auseinanderbrechen, dass man ihn früher vermutlich einfach gefällt hätte. Uns war es wichtig, diesen Baum, in Zusammenarbeit mit dem Kunden, zu erhalten. So wurden die Höhe und die seitliche Ausladung stark begrenzt, stehendes Totholz wurde im Baum gesichert, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und der Baum wurde zudem mit Kompost-Tee behandelt. Das Resultat ist ein vitaler Baum, der vielfältigen Wohn- und Nistraum für eine breite Palette von Tieren und Insekten bietet, einen ästhetischen Wert darstellt und zugleich sicher ist.
